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reportagen & bilder von unterwegs: berner oberland 9/89...von fiesch aufs finsteraarhorn

 

 

 

 

(Fiesch >) fieschertal 1196 m > fieschergletscher > finsteraarhornhütte 3048 m > hugisattel 4088 m [> finsteraarhorn 4273 m] > finsteraarhornhütte > grünhornlücke 3286 m > konkordiahütte (2850 m > aletschgletscher abwärts > märjelesee 2300 m > märjelewang 2346 m > innerbärg 1311 m > fieschertal

Auf den bildern sind u.a. folgende gipfel zu sehen:

Finsteraarhorn, wannenhörner, trugberg, sattelhorn, gletscherhorn, ochs, grünegghorn, grünhörner, lauteraarhörner, schreckhorn, agassizhorn, schönbielhorn, fiescher gabelhorn, fiescherhörner, aletschhorn, mönch, jungfrau, ebnefluh

 

Fussnote 1: Wegen starken nasenblutens meinerseits (3000 höhenmeter in 24 stunden plus trockene luft?) mussten wir 200 m unter dem gipfel auf dem hugisattel (4088 m) halt machen (rote markierung in bild fins64_40x) und dann umkehren.

Fussnote 2: Insgesammt waren es drei hüttennächte, aber weil es so spät im jahr war, waren die hütten schwach besucht, auf der konkordiahütte waren z.b. ausser uns beiden nur drei andere. Also: null schnarchterror!

Fussnote 3: Die querung des fieschergletschers unterhalb der finsteraarhornhütte auf dem weg zur grünhornlücke war der schlimmste horrortrip. Zu zweit mussten wir durch ein übles spaltenlabyrinth, immer wieder auf tauenden und deshalb butterweichen schneebrücken, auf denen wir fiese riesenspalten überschreiten mussten, bei denen wir nicht so richtig sehen konnten, wo ihre ränder waren, verdeckt vom weichen schnee. Wenn man, um die tragfähigkeit einer solchen brücke oder die lage der spalte unter ihr zu überprüfen mit dem pickel sondierte, tat sich plötzlich der blick in einen bläulichen enormen hallenraum auf, so etwa, wie wenn man über ein kirchendach liefe und plötzlich sind die dachziegel weg und es hilft nur noch ein grosser sprung. Und nachdem wir erst mal im labyrinth drin waren, hinter uns die von uns beim überqueren mehr oder minder beschädigten schneebrücken, war umkehren nicht mehr drin. Als der schwerere von uns beiden ging ich voran, zwischen uns beiden 12 m seil - ein drittel der gesamten seillänge - mit knoten alle vier meter, die bei einem sturz in eine spalte verhindern sollten, dass zu viel seil unkontrolliert ablaufen konnte, indem die knoten den durchlauf des seils durch die kerbe stoppen sollten, die wegen der reibungshitze in der eiskante entstehen würde. Soweit die theorie. Ob  es dann meiner begleiterin gelungen wäre mich mit hilfe ihrer 15 m seil und meiner seilrolle (ergibt einen halben flaschenzug) aus einer spalte wieder rauszuziehen, in der ich frei hängen würde, darüber wollten  wir lieber nicht nachdenken. Die zwei male, die ich dann mit den beinen eingebrochen bin, blieb ich erfreulicherweise in bauchhöhe im schnee stecken und konnte mich selber ans ufer ziehen. Zusammenfassung: ich habe noch nie in den bergen einen solchen schiss gehabt! Wie angenehm sind dagegen felswände oder steiles eis - damit wird man mit umsicht fertig. Entsprechend geschafft sehe ich ja dann auch auf dem selfie aus, das wir danach in der grünhornlücke gemacht haben (bild fins64_53). Dass meine begleiterin auf dem bild frohgemute gefasstheit zeigt, spricht ohne zweifel für ihre nervenstärke, ich jedenfalls habe seitdem einen heidenrespekt vor überfirnten gletschern am mittag.

Fussnote 4: Und eh ichs vergesse: da es die letzten stunden der tour - die 1200 höhenmeter vom märjelesee bis nach fieschertal - in strömen geregnet hat, war am ziel der inhalt unserer rucksäcke gut eingeweicht, einschliesslich aller papiere. Von uns nicht zu reden.

 

berner oberland 9/89 ...von fiesch aufs finsteraarhorn

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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